Ja, Herr Riemer, wir haben für Risch geworben, wir hatten überzeugende Argumente und er wurde deshalb OB. Nein, Herr Riemer, es stimmt nicht, dass wir uns darüber nicht beschweren sollten oder dürften. Im Gegenteil: Risch hat erbärmlich versagt, seine Wähler verraten und gerade deshalb dürfen wir nicht nur, wir müssen uns - nach unserem Selbstverständnis - darüber beschweren. Bei uns ist völlig ausgeschlossen, dass wir uns hinter einem Polithalunken verstecken, der aktuell Mitverantwortung und Mitschuld auch an Strafgebühren von 10 Millionen Euro für schwerste Manipulationen und Betrug bei der Einleitung von Schmutzwasser in die Saale in den Jahren 2006 - 2011 trägt. Und das auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger! Anders als bei Ihnen, Herr Riemer: Ihre aktuelle Kandidatenliste wird vom Hauptverantwortlichen dieser Misere für unsere Stadt angeführt. Als Ex- OB, Ex- Verbandsvorsitzender der ZAW- Abwasserversammlung und aktueller Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke, hat der sich, als es brenzlig wurde, noch um weiße Westen in nicht öffentlicher Sitzung und ohne namentliche Abstimmung bemüht. Sie traten mit weiteren 5 Kandidaten gegen Amtsinhaber Rauner an. Mit Unterstützung der FDP und SPD. Sie kamen nicht umhin, auch auf das einzugehen, was andere schon Jahre davor anprangerten. So stand in einem Ihrer Flyer u. a. neben dem üblichen Geplänkel: Je mehr sich Risch dann nicht als Gegner, sondern als Erfüllungsgehilfe der auch von Ihnen vertretenen Politik machte, desto mehr ließen Sie Ihn gewähren. Sie hätten auch einen Antrag auf Abwahl einbringen können. Aber das lag Ihnen und Ihrer Clique von Beginn an fern. Risch's Unvermögen wurde quasi als Gegenargument für künftige Wahlen konserviert. Gegen Bürgerbewegungen, die ihn ja einst empfohlen hatten. Leuten wie Ihnen geht es von je her um Machterwerb- und Erhalt und die wirklichen Interessen unserer Stadt gehen Ihnen am Arsch vorbei. Wie verlogen Ihr OB-Wahlkampf gegen Rauner von Beginn an war, zeigt Ihre politische Wende. Sie verließen die FDP und wendeten sich nicht Ihrer Unterstützerpartei, der SPD, zu. Als neue politische Heimat verkündeten Sie die CDU. Seit dem stehen Sie hinter Rauner und seinen Machenschaften. Hinsichtlich der Zustände, die Sie damals taktisch bewogen haben, als dessen Gegner anzutreten, hat sich nichts zum Besseren verändert. Im Gegenteil. Sie hatten lediglich gelernt, dass man auf CDU-Listen in Weißenfels am ehesten Karriere für "höhere Aufgaben" machen kann. Leider war das besonders in Weißenfels bisher aus zwei Gründen möglich: Ein Riesenfrust, damit verbundene Resignation und Wahlenthaltung bei den Betroffenen. Hier ist endlich ein Wende zu erwarten. Die Anzeichen machen Hoffnung. So gesehen, Herr Riemer, dokumentiert Ihr aktuelles "Interview" eine tiefe Heuchelei. Motto: Gestehe Fehler ein, die inzwischen nicht mehr zu leugnen sind. Lobe da, wo du mit Verteufelung und Verdummung argumentativ noch nie überzeugen konntest. Mahne gute Sitten und Moral bei unbequemen Gegnern an. Übertünche damit eigene Unmoral und Unsitten. Mach auf positiv und verbreite die Botschaft: Wir haben doch so viel erreicht, lasst uns nur so weitermachen. Das alles soll beim Wähler gut ankommen: Fehler kann jeder mal machen. Hauptsache er ist ehrlich. Herr Riemer, und genau davon sind Sie nicht nur nach meinen Maßstäben weit entfernt. Ich habe hierzu zwei passende Zitate gefunden: Wenn Sie diesen Artikel auf Facebook teilen möchten, |
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